Ursprünglich stammt der Begriff Hausmannskost aus dem 16. Jahrhundert. Der Hausmann war damals der Hausherr, der auch für die Arbeit, den Hof oder seine Tätigkeit als Schmied, Zimmermann oder Wagner bzw. weitere Berufe kurzum, sein Tagwerk verantwortlich war. Die Zubereitung nach Hausfrauenart stammt aus der Haut cuisine in Frankreich.
Hausmannskost
Um dieses zu verrichten musste er gut mit Nahrung versorgt sein. Diese wurde frisch aus regionalen und saisonalen Produktenhergestellt. Es gab keine Kühlung, die einzige Art Lebensmittel aufzubewahren waren Pökeln, Räuchern, Einlegen und Trocknen. Auch Einkochen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Aufbewahrung von Nahrungsmitteln
Kartoffeln und Gemüse wurden meist im kühlen Keller aufbewahrt.
Es gab meist deftige Gerichte und das verstehen wir auch heute noch unter dem Begriff Hausmannskost. Eine regionaltypische und traditionelle Küche die zum großen Teil aus Eintöpfen bestand.
Fleisch
Fleisch gehörte in gehobeneren Familien auch dazu, war jedoch im Gegensatz zu heute deutlich weniger auf dem Tisch, als man annimmt. Nur wenn frisch geschlachtet wurde, kam Fleisch auf den Tisch. Dieses wiederum musste zügig aufgegessen werden, das es außer dem Räuchern, Pökeln und Trocknen keine Möglichkeiten gab es über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen.
Ob es in früherer Zeit schon Hackbällchen gab ist fraglich. Erstens gab es die Zerkleinerungsgeräte nicht, wie wir sie heute kennen, meist wurde aus den Fleischresten eher Wurst gemacht. Zudem ist Hackfleisch ohne Kühlung schnell verderblich. Nichts desto trotz stehen Frikadellen, Buletten und Fleischpflanzerl ganz oben auf der Liste der Hausmannskost.
Sonntagsbraten
Am Sonntag durfte es dann auch ma ein Festtagsbraten oder ein Schmorgericht wie Gulasch oder Rouladen sein.
Festtagsbraten
An hohen Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern gab es den Festtagsbraten.
Schnitzel
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Wurst
Die Herstellung von Wurst diente neben dem Schinken zum einen die Haltbarmachung von Fleisch, zum anderen aber auch der Verwertung von Fleischresten, Sehnen und Innereien. Heute zählt die Salami oft zu den Delikatessen.
Fisch
Auch Fisch ist in vielen Regionen fester Bestandteil der „guten alten Hausmannskost“. Im Landesinneren sind es oft Fische aus Bächen, Flüssen und Seen, wie z.B. die Forellen. Geräucherte Forellen wurden früher für eine längere Haltbarkeit kalt oder heiß geräuchert und sind heute eine beliebte Delikatesse.
An der Küste sind es vor allem Fische wie der Hering, die nach dem Fang im Frühjahr in Salz eingelegt wurden, um als Matjes in den Wintermonaten auf den Tisch zu kommen. Matjessalat ist ein altes Deutsches Gericht mit roter Bete, Gewürzgurken und Dill.
Meeresfrüchte
Muscheln, Garnelen (Krabben) und sogar Austern gehören seit der Steinzeit zu den Grundnahrungsmitteln der Küstenbewohner. Sogar die Römer züchteten an der Atlantik- und Mittelmeerküste schon Austern im größeren Maßstab. Jedoch werden Austern eher dem „gehobenen Essen“ zugerechnet. In der Normandie und der Bretagne werden Sie für einen Bruchteil des Preises in Deutschland auf ganz normalen Wochenmärkten angeboten.
Die Nordseekrabben gelten an Deutschlands Küsten jedoch als traditionelle Zutat wie z.B. das Büsumer Krabbenbrot.
Gemüse
Sauerkraut, Rotkohl, Rosenkohl, Blumenkohl sind traditionelle Gemüsebeilagen. Aber auch Erbsen und Möhren oder Salat in vielen Formen gehören fest dazu. Die kohllastigen Gemüsebeilagen haben den Deutschen auch zu dem internationalen Spitznamen „Krauts“ verholfen.
Das Leipziger Allerlei ist eines der berühmtesten deutschen Gemüsegerichte.
Kartoffeln
Egal ob normale Kartoffeln (Salzkartoffeln), Bratkartoffeln, Kartoffelpüree oder Klöße – Kartoffeln sind ein ständiger Begleiter der Hausmannskost in Deutschland. Allerdings erst seit Ende des 17- Jahrhunderts. 1588 wurden die ersten Kartoffeln in Deutschland angebaut. Die Spanier hatten sie wie auch Mais und Tomaten aus Südamerika mitgebracht.
Brot backen
Seit über 6.000 Jahren backen Menschen Brot. In Deutschland mindestens seit der Römerzeit, die wahrscheinlich (nicht erwiesen) das Brotbacken neben vielen anderen Errungenschaften mit nach Germanien gebracht haben. In den folgenden Jahrhunderten haben sich regionale viele unterschiedliche Backstile und Brotsorten herausgebildet. Grundlage ist Mehl, das überwiegend aus Getreide gewonnen wird.
Weitere Brot Rezepte findest Du im Link.
Neben dem Brot wurde Getreide auch zum Bier brauen genutzt. Bier war früher ein Grundnahrungsmittel. da es neben Wein unbedenklicher als frisches Wasser war. In Bier und Wein sind durch den Alkohol keine Keime. Das Deutsche Bier wird nach dem Reinheitsgebot von 1516, der ältesten noch gültigen Lebensmittelverordnung, gebraut. Bier gehört definitiv zur Hausmannskost.
Obst
Heimisches Obst wurde früher nicht nur frisch verzehrt. Insbesondere das Einmachen von Obst sowie die Herstellung von Marmelade diente der Aufbewahrung für den Verzehr im Winter. Die meist angebaute Obstsorte in Deutschland ist seit vielen Jahren der Apfel. Als Apfelsaft oder Apfelkompott schmeckt er lange Zeit frisch. Du musst ihn nur nach dem Öffnen rasch verbrauchen.
Butter und Käse
Die Weiterverarbeitung der Milch zu Butter und Käse diente der Haltbarmachung und ist seit über 3.000 Jahren nachgewiesen. Speziell bei der Käseherstellung haben sich viele verschiedene Käsesorten gebildet.
Was versteht man unter der modernen Hausmannskost?
Es gibt heute noch viele traditionelle Gerichte wie Erbsensuppe, Linsensuppe, Omas Gemüsesuppe, Gulasch, Sauerkraut aber auch Fischsuppe und Hühnersuppe sowie Rouladen und Bratkartoffel gehören dazu.
In der modernen Küche wird der Fleischanteil reduziert und es wird versucht mit kleineren Portionen weniger Kalorien auf den Tisch zu zaubern, die sonst mühsam im Fitnessstudio wieder abtrainiert werden müssen.
In der früheren DDR gab es Würzfleisch und Soljanka.
Weitere Rezepte der Hausmannskost
Viele weitere Rezepte findest Du unter der Kategorie Hausmannskost. Aber auch die bayrische Küche, die Kölsche Küch und auch die schwäbische Küche bieten zahlreiche Rezepte dazu an.
Auch in anderen Ländern gibt es die jeweils typische Hausmannskost.
Cuisin de maison in Frankreich, Cucina traditionale in Italien und Cocina casera in Spanien.
Hausfrauenart
Kochen nach Hausfrauenart ist ein der aus der französischen Küche des 17. Jahrhunderts stammt. „Bonne femme“ war der Begriff einer in der Haute cuisine für eine bestimmte Zubereitungsrat oder eine Garnitur. In Deutschland sind der eingelegte Hering nach Hausfrauenart mit der bekannteste Begriff.
Nach Deutschland kam dieser Begriff unter anderem durch die französische Besetzung des Rheinlands und wurde hier von der Bedeutung etwas abgeändert. Man verstand „nach Hausfrauenart“ mehr in die Richtung Sparsamkeit. In der Neuzeit warben viele Tütensuppen- und Fertigprodukthersteller damit.
Weitere Rezepte zur gute alten Hausmannskost
Bayrische Weißwurst
Bayrischer Kartoffelsalat
Bayrischer Wurstsalat
Bayrisches Almgulasch
Bratwurst mit Rotkohl und Kartoffelpüree
Deftige Linsensuppe mit Möhren
Erbsensuppe
Französische Zwiebelsuppe
Gulasch aus dem Dutch Oven
Gulaschsuppe – Ihre Deftigkeit!
Knusprige Bratkartoffeln
Linsensuppe mit frischem Gemüse
Matjes – das Silber des Meers
Maultaschen mit Kartoffelpüree
Rheinischer Kartoffelsalat
Rotkohl frisch und schmackhaft
Sauerkraut
Sauerkraut mit Kartoffel-Porree Stampf
Sauerkraut mit Mettwurst
Schnitzel Wiener Art
Schupfnudeln mit Sauerkraut
Schwäbischer Kartoffelsalat
Spätzle mit Linsen und Saiten
Strammer Max – ein guter Start
Szegediner Gulasch
Wiener Schnitzel
Fragen und Anregungen bitte an: wirtz@lecker-wirtz.de
Gutes Gelingen beim Kochlöffel Schwingen!
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Eine Übersicht der Rezepte findest Du auf Rezepte – Lecker Wirtz.
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