Die Ananas (Ananas comosus) ist eine faszinierende Frucht, die ursprünglich aus Südamerika stammt und heute in tropischen Regionen weltweit angebaut wird. Sie ist nicht nur optisch ein Hingucker mit ihrer schuppigen, kronenartigen Form, sondern auch geschmacklich ein echtes Erlebnis: süß, saftig und herrlich erfrischend mit einer leicht säuerlichen Note.

Wo wird Ananas angebaut?
Du findest Ananasplantagen vor allem in den Tropen und Subtropen dieser Welt, denn die Ananas liebt es warm und feucht. Ursprünglich kommt sie aus Südamerika, aber heute sind die wichtigsten Anbaugebiete global verteilt.
Zentral- und Südamerika: Länder wie Costa Rica (der größte Exporteur von frischen Ananas), Brasilien, Kolumbien und Mexiko sind hier große Player.
Asien: Thailand, die Philippinen, Indonesien, Indien, China und Vietnam sind ebenfalls bedeutende Produzenten.
Afrika: Auch an der Elfenbeinküste, in Nigeria, Kamerun und Kenia findest du große Anbauflächen.
Historisch wichtig war auch Hawaii in den USA, auch wenn andere Länder heute mengenmäßig vorne liegen.
Wie wächst und reift die Ananas?
Die Ananaspflanze ist wirklich einzigartig! Sie gehört zur Familie der Bromeliengewächse (wie die Zimmerpflanzen, die du vielleicht kennst), wächst aber im Gegensatz zu vielen ihrer Verwandten nicht auf Bäumen, sondern direkt auf dem Boden.
Stell dir eine kräftige, krautige Pflanze vor, die etwa einen Meter hoch wird. Aus ihrem kurzen, keulenförmigen Stamm wachsen rosettenförmig angeordnete, lange, schmale und oft gezackte Blätter. Diese Blätter können bis zu einem Meter lang werden! Die Pflanze ist mehrjährig und immergrün. Nach etwa 12 bis 20 Monaten (das kann je nach Klima und Sorte variieren) bildet die Pflanze in ihrer Mitte einen Blütenstand. Dort entstehen viele kleine lila Blüten, die dicht beieinander liegen.
Das Faszinierende ist: Die Ananasfrucht, die du kennst, ist botanisch gesehen keine einzelne Frucht, sondern ein Fruchtverband. Jede dieser kleinen Blüten entwickelt sich zu einer winzigen Beere, und all diese Beeren wachsen dann zu der einen großen, schuppigen Frucht zusammen, die wir als Ananas kennen.
Der Reifeprozess
Die Ananas braucht nach der Blüte weitere sechs Monate oder länger, bis sie erntereif ist. Und hier kommt ein ganz wichtiger Punkt: Ananas reifen nach der Ernte nicht nach! Das ist ein großer Unterschied zu vielen anderen Früchten wie Bananen oder Avocados. Das bedeutet, die Süße, die eine Ananas hat, entwickelt sie ausschließlich an der Pflanze. Eine Ananas, die grün geerntet wird, wird zwar weicher, aber nicht süßer. Daher ist es entscheidend, dass sie im richtigen Reifestadium gepflückt wird.
Worauf du bei der Reife achten kannst
Duft: Eine reife Ananas verströmt am Stielansatz einen angenehm süßen, ananastypischen Duft. Wenn sie muffig oder alkoholisch riecht, ist sie überreif.
Blättertest: Die inneren Blätter der Krone lassen sich bei einer reifen Frucht relativ leicht lösen.
Klang: Klopfe leicht auf die Ananas. Ein dumpfer Klang ist ein gutes Zeichen, ein hohles Geräusch deutet auf ein trockenes Fruchtfleisch hin.
Farbe: Eine gelblichere Schale ist oft ein Indikator, aber nicht immer zu 100 % zuverlässig. Es gibt auch reife Ananas mit noch grüner Schale.
Wie wird Ananas geerntet?
Da Ananas nicht nachreifen, ist der Erntezeitpunkt extrem wichtig. Die Ernte erfolgt in der Regel von Hand, da die Reife der Früchte auf einer Plantage nicht immer gleichzeitig eintritt und eine selektive Ernte notwendig ist.
Reifekontrolle: Die Erntearbeiter gehen durch die Felder und prüfen jede Frucht auf ihren Reifegrad, oft anhand der oben genannten Kriterien (Duft, Farbe, Blättertest).
Abschneiden: Ist die Ananas reif, wird sie mit einem scharfen Messer direkt unterhalb der Frucht, inklusive eines kleinen Stücks Stiel, von der Mutterpflanze abgeschnitten. Manchmal werden sie auch mit einem Twist abgedreht.
Transport: Die geernteten Früchte werden vorsichtig gesammelt und zum Verpacken transportiert. Da die Pflanzen recht niedrig wachsen und die Blätter oft scharf sind, ist die Ernte eine körperlich anstrengende Arbeit.
Die Ananas ein wahrer Allrounder
Die einfachste und oft leckerste Art, Ananas zu essen, ist pur. Schneide sie in Scheiben, Stücke oder Würfel und genieße sie als gesunden Snack, im Obstsalat oder als Topping für Joghurt und Müsli.
Süße Gerichte
Desserts: Ananas ist fantastisch in Fruchtdesserts wie Crumble, Tartes, Kuchen (z.B. der klassische Ananaskuchen mit Kopf-über-Belag) oder einfach gegrillt mit einer Kugel Eis.
Smoothies und Säfte: Ihre Süße und Saftigkeit machen sie zu einer idealen Zutat für erfrischende Smoothies und Säfte, oft kombiniert mit Banane, Kokosnuss oder Spinat.
Herzhafte Gerichte
Asiatische Küche: In der asiatischen Küche wird Ananas oft in süß-sauren Gerichten (z.B. Süß-Sauer-Hähnchen mit Ananas), Currys oder gebratenem Reis verwendet, wo ihre Süße einen schönen Kontrast bildet.
Pizza Hawaii: Ob man sie liebt oder hasst, Pizza Hawaii ist der bekannteste Einsatz von Ananas auf herzhaften Gerichten. Sie verleiht der Pizza eine fruchtige Süße.
Fleischgerichte: Gegrillte Ananasscheiben passen hervorragend zu Schweinefleisch (wie in bestimmten karibischen oder lateinamerikanischen Gerichten), Huhn oder sogar Fisch. Das in der Ananas enthaltene Enzym Bromelain kann auch helfen, Fleisch zarter zu machen (vorsichtig dosieren, da es bei zu langer Marinierzeit das Fleisch „musig“ machen kann).
Salate: Ananasstücke geben grünen Salaten, aber auch Geflügel- oder Reissalaten eine exotische Note und eine angenehme Süße.
Chutneys und Salsas: Frisch gehackte Ananas ist eine fantastische Basis für fruchtige Chutneys oder scharfe Salsas, die zu gegrilltem Fleisch oder Fisch serviert werden.
Die Ananas im Cocktailbereich
Die Ananas ist eine unverzichtbare Zutat in vielen klassischen und modernen Longdrinks und Cocktails. Ihr tropisches Aroma und ihre Säure machen sie zum idealen Partner für Rum, Wodka, Tequila und andere Spirituosen.
Frischer Ananassaft ist unschlagbar. Du kannst ihn selbst pressen oder hochwertigen Direktsaft verwenden. Ananaspüree verleiht Cocktails eine cremigere Textur und intensiveren Geschmack.
Eine Ananasscheibe oder ein Ananasschmitz werden häufig als Garnitur für Cocktails verwendet.
Klassische Cocktails mit Ananas
Piña Colada: Der absolute Klassiker! Rum, Kokosnusscreme und Ananassaft, oft gemixt mit Eis für eine cremige Konsistenz. Der Inbegriff von Strandurlaub.
Mai Tai: Ein komplexer Rum-Cocktail, der oft Ananassaft als eine seiner Fruchtkomponenten enthält.
Singapore Sling: Ein weiterer Klassiker mit Gin, Kirschlikör, Triple Sec, Bénédictine, Grenadine, Limettensaft und Ananassaft.
Ananas Martini (Pineapple Martini): Eine fruchtige Variante des Martinis, oft mit Wodka, Ananassaft und manchmal einem Hauch Süße.
Bahama Mama: Eine tropische Mischung aus Rum, Kokoslikör, Kaffeelikör, Ananassaft und Orangensaft.
Garnituren
Ananasspalten, -blätter oder -scheiben sind nicht nur geschmacklich eine Bereicherung, sondern auch eine wunderschöne und aromatische Garnitur für deine Drinks. Ein Ananasblatt oder eine kleine Ananasspalte auf dem Glas lässt jeden Cocktail sofort tropisch wirken.
Infusionen
Du kannst Ananas auch verwenden, um Spirituosen wie Rum oder Wodka zu infundieren. Schneide Ananasstücke in die Flasche und lasse sie einige Tage ziehen, um einen subtilen Ananasgeschmack zu erhalten.
Cocktails & Longdrinks mit Ananas
Bahama Mama
Barracuda
Batida Brasil
Blue Hawaii
Fog Cutter
French Martini
Humuhumunukunukuapua’a
Lapu Lapu
Mai Tai
Margarita Al Pastor
Mary Pickford
Orgasmus (Cocktail)
Pangalaktischer Donnergurgler
Piña Colada
Planters Punch
Rum Runner
Scorpion
Singapore Sling
Three Dots and a Dash
Zombie
Tiki Cocktails
Gerne wird die Ananas auch für die sogenannten Tiki-Cocktails verwendet. Mehr dazu im Artikel.

Die Ananas erkennen und vorbereiten
Auswahl: Achte beim Kauf auf eine Ananas, die sich schwer anfühlt und einen leicht süßlichen Duft am Stielansatz verströmt. Die Blätter sollten frisch und grün sein und sich leicht lösen lassen.
Reife: Eine reife Ananas hat oft eine gelblichere Farbe, ist aber nicht immer ein zuverlässiger Indikator. Der Geruchstest ist hier aussagekräftiger.
Vorbereitung: Das Schälen und Entkernen der Ananas erfordert etwas Übung, aber mit einem scharfen Messer und vielleicht einem Ananas-Schneider ist es schnell gemacht. Du entfernst zuerst die Krone und den Stielansatz, schneidest dann die Schale spiralig ab und entfernst anschließend den harten Mittelstrunk.
Der Tag der Ananas
Der 27. Juni ist der Internationale Tag der Ananas. Weitere kulinarische Feiertage findest Du im verlinkten Artikel.
Rezepte mit Ananas
Beilagen zum Käsefondue
Beilagen zum Raclette
Bunte Obstspieße
Exotischer Krabbencocktail
Fruchtiges Joghurt-Curry Dressing
Garnelencocktail (Grundrezept)
Garnelen Spieße mit Ananas
Hühnchen-Ananas-Teriyaki Spieße
Jamaika Spieße – ein Hauch von Karibik auf dem Schwenkgrill
Jungle Bird
Obstspieße auf Melonengrill
Painkiller
Sauerkraut von dem jeder schwärmt
Schokoladenfondue
Swimming Pool
Tacos al Pastor
Tanghulu – Kandierte Früchte am Spieß
Tiki-Cocktail
Vegetarischer Spieß
Fragen und Anregungen bitte an: wirtz@lecker-wirtz.de
Gutes Gelingen beim Kochlöffel Schwingen!
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