Tequila! Ein faszinierendes Getränk mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Lass uns eintauchen!
Herstellung von Tequila
Echter Tequila darf ausschließlich in bestimmten Regionen Mexikos hergestellt werden, hauptsächlich in Jalisco und einigen ausgewählten Gemeinden in Guanajuato, Michoacán, Nayarit und Tamaulipas. Das Herzstück der Tequila-Herstellung ist die blaue Weber-Agave (Agave tequilana).
Ernte der Agavenherzen (Piñas): Nach etwa 6 bis 8 Jahren Reifezeit werden die Agaven geerntet. Dabei werden die Blätter entfernt, sodass nur das zuckerhaltige Herz (Piña) übrig bleibt, das oft mehrere Kilogramm wiegt.
Kochen der Piñas: Die Piñas werden traditionell in Ziegelöfen (hornos) oder modernen Dampfdruckkochern gekocht. Dieser Prozess wandelt die komplexen Kohlenhydrate in fermentierbaren Zucker um. Das Kochen dauert typischerweise mehrere Stunden oder sogar Tage.
Zerkleinern der Piñas: Die gekochten Piñas werden zerkleinert, um den zuckerhaltigen Saft (Mosto) zu gewinnen. Dies geschieht traditionell mit einem Steinrad (Tahona) oder heutzutage meist mit mechanischen Mühlen.
Fermentation: Der Mosto wird in großen Tanks, oft aus Edelstahl oder Holz, mit Hefe versetzt. Die Hefe wandelt den Zucker in Alkohol um. Dieser Prozess dauert in der Regel einige Tage bis zu zwei Wochen.
Destillation: Der fermentierte Mosto wird in Kupferbrennblasen (Alambiques) oder Säulendestillationsanlagen destilliert. Für hochwertigen Tequila sind in der Regel zwei Destillationen erforderlich. Die erste Destillation ergibt einen „ordinario“ mit etwa 20-30% Alkohol, die zweite Destillation führt zum eigentlichen Tequila mit einem Alkoholgehalt zwischen 35% und 55%.
Reifung (optional): Einige Tequilas werden in Eichenfässern unterschiedlicher Größe und Herkunft (z.B. amerikanische oder französische Eiche, ehemalige Bourbon- oder Sherryfässer) für unterschiedliche Zeiträume gereift. Dies verleiht dem Tequila zusätzliche Aromen und Farbe.
Abfüllung: Der fertige Tequila wird auf die gewünschte Alkoholstärke eingestellt und in Flaschen abgefüllt.
Reifegrade von Tequila
Nach der Reifezeit werden die Tequilas in verschiedene Kategorien eingeteilt:
Blanco (Silver/Plata): Ungealtert oder weniger als 60 Tage im Edelstahltank oder neutralen Eichenfässern gelagert.
Joven (Gold): In der Regel ein Blanco, der mit Karamell oder anderen Zusätzen gefärbt wurde, um einen „gealterten“ Eindruck zu erwecken, oder eine Mischung aus Blanco und Reposado/Añejo.
Reposado: Zwischen 2 Monaten und weniger als einem Jahr in Eichenfässern gereift.
Añejo: Zwischen einem und drei Jahren in Eichenfässern gereift.
Extra Añejo: Mehr als drei Jahre in Eichenfässern gereift.
Geschichte des Tequilas
Die Geschichte des Tequilas reicht weit zurück. Schon vor der Ankunft der spanischen Kolonisatoren nutzten indigene Völker die Agave für verschiedene Zwecke, darunter die Herstellung eines fermentierten Getränks namens Pulque.
Mit der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert wurde die Destillation in Mexiko eingeführt. Zunächst entstanden verschiedene Agavenbrände. Die Region um die heutige Stadt Tequila in Jalisco entwickelte sich dabei zu einem Zentrum der Agavenproduktion und -destillation.
Im 17. Jahrhundert begannen sich die ersten Tequila-Produzenten zu etablieren. Die Familie Cuervo erhielt bereits im Jahr 1758 eine Lizenz zur Agavenverarbeitung. Im 19. Jahrhundert, mit der Eisenbahn, die die Region Tequila besser an andere Teile Mexikos anband, gewann Tequila zunehmend an Popularität.
Die Bezeichnung „Tequila“ wurde im Laufe der Zeit immer spezifischer für den Agavenbrand aus der Region Tequila. Im 20. Jahrhundert wurden strenge Regulierungen eingeführt, um die Qualität und Herkunft des Tequilas zu schützen. Die Denominación de Origen (DO) für Tequila wurde 1974 offiziell festgelegt.
Heute ist Tequila ein international anerkanntes und geschätztes Getränk, das die mexikanische Kultur und Tradition repräsentiert.
Verwendung in Küche und Bar
Tequila ist unglaublich vielseitig und findet sowohl in der Küche als auch in der Bar vielfältige Anwendungen:
In der Bar
Cocktails: Tequila ist die Basis für viele klassische und moderne Cocktails. Die bekanntesten sind wohl die Margarita (Tequila, Triple Sec, Limettensaft) und der Tequila Sunrise (Tequila, Orangensaft, Grenadine). Aber auch in anderen Cocktails wie dem Paloma (Tequila, Grapefruitlimonade, Limettensaft) oder komplexeren Kreationen spielt Tequila eine wichtige Rolle und verleiht ihnen eine besondere Agavennote.
Pur oder auf Eis: Hochwertige Tequilas, insbesondere Reposados, Añejos und Extra Añejos, werden oft pur oder auf Eis genossen, um die komplexen Aromen und die Reifung im Fass voll zur Geltung zu bringen.
Shots: Blanco Tequila wird traditionell oft als Shot mit Salz und Limette serviert, obwohl dies in Kennerkreisen eher als weniger anspruchsvolle Trinkweise gilt.+
In der Küche
Marinaden: Tequila kann Marinaden für Fleisch, Geflügel oder Fisch eine interessante Tiefe und Würze verleihen. Er harmoniert gut mit Zitrusfrüchten, Knoblauch und verschiedenen Gewürzen.
Saucen: Ein Schuss Tequila kann Saucen für mexikanische Gerichte wie Fajitas, Enchiladas oder Tacos eine besondere Note verleihen. Er kann auch in süßen Saucen, beispielsweise für Desserts mit Früchten, verwendet werden.
Flammbieren: Ähnlich wie bei anderen Spirituosen kann Tequila zum Flambieren von Speisen verwendet werden, um Aromen zu intensivieren oder ein spektakuläres visuelles Element hinzuzufügen (z.B. bei Garnelen oder Bananen).
Desserts: Tequila kann in verschiedenen Desserts verwendet werden, von Trüffeln über Eiscreme bis hin zu Kuchen, um eine subtile alkoholische Note und ein einzigartiges Aroma zu erzeugen.
Infusionen: Tequila kann mit Früchten, Kräutern oder Gewürzen infundiert werden, um einzigartige Aromen für Cocktails oder sogar zum Kochen zu kreieren.
Tequila ist also weit mehr als nur ein Party-Getränk. Seine komplexe Herstellung, seine reiche Geschichte und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen ihn zu einem faszinierenden Bestandteil der mexikanischen Kultur und einer Bereicherung für jeden TexMex Abend, jede Bar und jede Küche. Salud!
Was ist der Unterschied zwischen Tequila und Mezcal?
Tequila ist eine spezielle Art von Mezcal, ähnlich wie Bourbon eine Art von Whiskey. Der Hauptunterschied liegt in der Herstellung und der verwendeten Agave. Tequila wird nur aus der blauen Agave hergestellt, während Mezcal aus verschiedenen Agavenarten, auch wild wachsenden, hergestellt werden kann.
Cocktails und Longdrinks
Aus meiner Cocktail & Longdrink Rezeptesammlung
mit Tequila
Batanga
Bloody Maria
Cadillac Margarita
El Diablo
Erdbeer-Punsch mit Tequila
Freddy Fudpucker
Long Island Ice Tea – Long Island Iced Tea
Margarita
Margarita Al Pastor
Mexican Sunset
Paloma
Piña Colada Margarita (mit Tequila)
Rosita – Negroni mit Tequila
Strawberry Margarita
Tequila Sunrise
Tommy’s Margarita
Vampiro
Weitere Rezepte mit Tequila
Carne asada – gegrilltes Rumpsteak, in Tequila, Knoblauch und Chili mariniert
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Cocktail Bar Literatur
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Gutes Gelingen beim Kochlöffel Schwingen!