Suffering Bastard

Suffering Bastard

Der „Suffering Bastard“ ist mehr als nur ein Drink; er ist ein echtes Stück Zeitgeschichte, geboren aus der Not und dem Einfallsreichtum eines legendären Barmanns.

Wenn du diesen legendären Drink selbst zubereiten möchtest, brauchst du nur ein paar einfache Zutaten. Die klassische Version kombiniert Gin und Brandy, und es ist erstaunlich, wie gut diese beiden Spirituosen zusammenpassen, wenn sie mit Limette und Ginger Beer ergänzt werden.

Die Geschichte des „Suffering Bastard“

Stell dir vor, du bist im Kairo des Jahres 1942. Der Zweite Weltkrieg tobt, und die britischen Truppen sind in Nordafrika stationiert. Die Hitze ist unerbittlich, die Moral vielleicht nicht immer die beste, und die Qualität des verfügbaren Alkohols lässt oft zu wünschen übrig. Viele Soldaten litten unter schrecklichen Katern – sie waren „suffering bastards“, also „leidende Bastarde“.

Hier kommt Joe Scialom ins Spiel, der Barkeeper im berühmten Shepheard’s Hotel in Kairo. Er war eine echte Legende, sprach acht Sprachen und servierte Staatsoberhäuptern und einfachen Soldaten gleichermaßen Drinks. Angesichts des Mangels an hochwertigem Alkohol und der „leidenden“ Kundschaft, die eine Katerkur brauchte, improvisierte Scialom. Er mischte, was er hatte: Gin, Brandy, Limettensaft, Angostura Bitters und füllte das Ganze mit Ginger Beer auf.

Und so wurde der „Suffering Bastard“ geboren! Es war nicht nur eine Katerkur, sondern ein erfrischender, belebender Drink, der schnell bei den britischen Soldaten populär wurde. Man sagt sogar, dass während der Schlacht von El Alamein Telegramme ans Hotel geschickt wurden, um Nachschub dieses wundersamen Mixes zu bestellen, um die Moral an der Front hochzuhalten. Der Drink wurde zu einem Symbol des Überlebens und des Durchhaltevermögens in schwierigen Zeiten.

Im Laufe der Jahre gab es verschiedene Varianten, manchmal mit Bourbon statt Brandy oder sogar mit Rum, was dann zu Namen wie „Dying Bastard“ oder „Dead Bastard“ führte. Aber die klassische Gin-und-Brandy-Version bleibt die ursprüngliche und für viele die beste.

Man nehme

30 ml Gin (am besten einen guten London Dry Gin)
30 ml Brandy oder Cognac
15 ml frischer Limettensaft
2 Spritzer Angostura Bitters
Ginger Beer zum Auffüllen
Garnitur: Eine Limettenscheibe und/oder ein Minzzweig (manchmal auch eine Orangenscheibe)

Fülle einen Shaker mit Eiswürfeln.

Gib den Gin, Brandy, Limettensaft und die Angostura Bitters in den Shaker.

Schüttle alles kräftig, bis es gut gekühlt ist – etwa 10 bis 15 Sekunden.

Fülle ein Longdrinkglas (oder einen Tiki-Becher, wenn du einen hast) mit frischen Eiswürfeln.

Seihe den Inhalt des Shakers in das Glas ab.

Fülle das Glas mit Ginger Beer auf.

Rühre vorsichtig um, um die Zutaten zu verbinden, ohne die Kohlensäure des Ginger Beers zu verlieren.

Garnieren & Servieren

Garniere deinen „Suffering Bastard“ mit einer Limettenscheibe und/oder einem Minzzweig.

Und voilà! Jetzt kannst du selbst einen Schluck Geschichte genießen. Er ist erfrischend, leicht würzig und hat eine angenehme Komplexität. Perfekt, um sich nach einem langen Tag zu entspannen – oder um einfach nur in die faszinierende Welt der Cocktail-Geschichte einzutauchen!

Suffering Bastard
Suffering Bastard

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI erstellt. https://creator.nightcafe.studio/

Ist der Suffering Bastard ein Tiki Cocktail?

Es kommt darauf an, welche Version du meinst. Der originale „Suffering Bastard“ (mit Gin und Brandy) ist kein Tiki-Cocktail, eher ein „Buck“-Cocktail (Spirituose + Limette + Ginger Beer). Trader Vics „Suffering Bastard“ (mit Rum und weiteren tropischen Zutaten) hingegen ist ein Tiki-Cocktail.

Ursprüngliche Version

Die ursprüngliche Version des „Suffering Bastard“, die 1942 von Joe Scialom im Shepheard’s Hotel in Kairo erfunden wurde (die Version, über die wir gerade gesprochen haben, mit Gin, Brandy, Limettensaft und Ginger Beer), ist kein klassischer Tiki-Cocktail im eigentlichen Sinne.

Kein Rum-Fokus – Tiki-Drinks zeichnen sich in der Regel durch die Verwendung von verschiedenen Rumsorten aus – oft in Kombination mit exotischen Säften, Sirupen und Gewürzen. Der originale „Suffering Bastard“ basiert auf Gin und Brandy.

Zudem entstand der Drink als Katermittel für Soldaten im Zweiten Weltkrieg, lange bevor die Tiki-Kultur (die in den USA nach dem Krieg populär wurde) ihren Höhepunkt erreichte.

ABER…

Der berühmte Tiki-Pionier Trader Vic (Victor J. Bergeron) hat später seine eigene Version des „Suffering Bastard“ kreiert. Diese Version weicht stark vom Original ab und ist ein Tiki-Cocktail.

Trader Vics Rezept verwendet(e) mehrere Rumsorten (oft eine Mischung aus hellem und dunklem Rum), Limettensaft, Curaçao, Orgeat-Sirup (Mandel-Sirup) sowie manch andere „geheime“ Zutaten oder seine eigene Mai Tai-Mischung. Charakteristisch für Trader Vics Version ist oft auch die Garnitur mit einer Gurkenscheibe und die Servierung in einem speziellen „Suffering Bastard“-Tiki-Becher, der einen kopfschmerzgeplagten Mann darstellt.

Diese Trader Vic-Version ist im Grunde eine Art „amplifizierter“ Mai Tai und passt viel besser zur Definition eines Tiki-Cocktails. Viele moderne Tiki-Bars führen beide Versionen auf ihrer Karte oder eine von Trader Vics Variante.

Tiki Cocktails

Was sind Tiki-Cocktails? Mehr dazu im verlinkten Artikel.

Tiki-Cocktail
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Cocktails und Longdrinks

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