Absinthe oder Absinth, auch bekannt als “die Grüne Fee”, ist eine geheimnisvolle Spirituose, die eine faszinierende Geschichte hat und von bestimmten Ritualen begleitet wird.
Die Geschichte der Grünen Fee
Absinth wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert im Val-de-Travers, einem Tal im heutigen Schweizer Kanton Neuenburg, als Heilmittel hergestellt. Er basierte auf Wermut, einer Pflanze, die schon in der Antike für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt war.
Seine große Popularität erlangte er jedoch im 19. Jahrhundert in Frankreich. Insbesondere die Pariser Bohème – Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle wie Van Gogh, Degas und Hemingway – liebte das Getränk und machte es zu einem Symbol ihrer Kultur. Absinth war relativ günstig und verbreitete sich schnell in den Cafés der Großstädte, wo die “heure verte” (grüne Stunde) zum festen Ritual des späten Nachmittags wurde.
Dieser Ruhm hatte jedoch auch eine Schattenseite. Die Gegner des Absinths, die von Weinbauern und der Abstinenzbewegung unterstützt wurden, beschuldigten ihn, seine Konsumenten in den Wahnsinn zu treiben. Man schrieb ihm Vergiftungserscheinungen zu, die angeblich durch das in der Wermutpflanze enthaltene Thujon verursacht wurden. Ein tragisches Familiendrama in der Schweiz, bei dem ein Absinth-Konsument seine Familie tötete, lieferte den endgültigen Anlass für ein Verbot. Zwischen 1907 und 1923 wurde Absinth in vielen europäischen Ländern, darunter Frankreich und die Schweiz, verboten.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde Absinth wieder legalisiert, zunächst in der EU und 2005 auch in der Schweiz. Heute gibt es wieder eine Vielzahl von Herstellern, die Absinth nach traditionellen Rezepturen brennen.
Absinthe-Typen
Absinthe kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
Absinthe Verte (Grün)
Der klassische, grün gefärbte Absinth. Die Farbe stammt oft von Chlorophyll, das durch die Zugabe von Kräutern wie Ysop, Melisse und römischem Wermut nach der Destillation entsteht.
Absinthe Blanche (Weiß)
Auch “La Bleue” genannt, ist dieser Absinth nach der Destillation klar und wird nicht nachträglich gefärbt. Er ist oft leichter und süßer.
Absinth mit unterschiedlichen Hauptaromen
Manche Sorten legen den Fokus auf bestimmte Aromen, wie z.B. Fenchel, Sternanis oder Wermut (bitter). Es gibt sogar Absinthe mit Honigdestillat.
Farbiger Absinth
Neben Grün und Weiß gibt es auch rot oder schwarz gefärbten Absinth. Diese Färbung dient in der Regel Marketingzwecken und hat keinen Einfluss auf die Qualität.
Fazit
Wenn Du einen Absinthe suchst, der dem traditionellen Stil nahekommt, solltest Du nach Destillaten aus dem Val-de-Travers (der Ursprungsregion in der Schweiz) oder nach Marken wie Pernod und Alandia Ausschau halten, die auf traditionelle Rezepturen setzen. Wenn Du ein intensives, bitteres Erlebnis wünscht, könnten Absinthe mit hohem Thujon-Gehalt interessant sein.
So trinkst du Absinth richtig
Absinth wird aufgrund seines hohen Alkoholgehalts (oft zwischen 55 und 80 Volumenprozent) nicht pur getrunken, sondern immer mit kaltem Wasser verdünnt. Dadurch entfalten sich die ätherischen Öle der Kräuter und es entsteht der sogenannte “Louche-Effekt” – eine milchige Trübung, die dem Getränk seine unverwechselbare Opazität verleiht.
Man nehme
Es gibt mehrere traditionelle Zubereitungsarten.
Die französische Methode
Du gießt etwa 2 bis 4 cl Absinth in ein Absinth Glas.
Auf den Rand des Glases legst du einen speziellen Absinth Löffel mit Schlitzen.
Darauf platzierst du einen Zuckerwürfel.
Langsam träufelst du eiskaltes Wasser über den Zuckerwürfel, bis dieser sich auflöst und das Zuckerwasser langsam in den Absinth tropft. Eine Absinthfontäne mit kleinen Hähnen ist dafür ideal. Das Wasser-Absinth-Verhältnis sollte 3:1 bis 5:1 betragen.
Der Zucker mildert die Bitterkeit des Wermuts und macht das Getränk zugänglicher.
Die tschechische Methode (Feuerritual)
Diese Variante ist spektakulär, aber nicht historisch und wird von Kennern oft abgelehnt, da das Feuer die Aromen verbrennt.
Du legst einen mit Absinth getränkten Zuckerwürfel auf den Löffel und zündest ihn an.
Sobald der Zucker karamellisiert, löschst du die Flamme mit kaltem Wasser und verrührst die Reste im Glas.
Vorsicht: Das Glas kann durch die Hitze platzen und der Absinth im Glas kann sich entzünden.
Die Schweizer Methode
Diese ist die einfachste und ursprünglichste Art.
Du gießt den Absinth ins Glas und gibst einfach langsam kaltes Wasser hinzu.
Auf Zucker wird hierbei verzichtet, da die traditionellen Schweizer Absinthe (oft “La Bleue” genannt) milder sind und der Zucker die feinen Kräuteraromen überdecken würde.
Death in the Afternoon
Ein einfaches Rezept für ein Absinth-Erlebnis ist der Cocktail “Death in the Afternoon”. Dieser Cocktail wurde angeblich von Ernest Hemingway erfunden, einem Liebhaber des Absinths.
Man nehme
40 ml Absinth
10o ml gekühlter Champagner (oder trockener Sekt)
Gieße den Absinth in eine Champagnerflöte.
Fülle das Glas langsam mit dem gut gekühlten Champagner auf.

Genieße den Drink langsam und in vollen Zügen. Er ist kraftvoll, aber auch erfrischend.
Garnieren & Servieren

Bildquelle: Das Bild wurde mit KI erstellt. https://creator.nightcafe.studio/ „A delicate, green-gowned fairy with wings and vines in her hair sits at an ancient, ivy-covered spring, sipping absinthe from a petite, flower-petal cup, surrounded by lush forest foliage, in a whimsical style reminiscent of Arthur Rackham, Brian Froud, and Kinuko Craft.”
Verwendung
Häufig wird Absinth nur zum Ausspülen des Cocktailglas genutzt.
Aunt Roberta
Corpse Reviver
Death in the Afternoon
Improved Gin Cocktail
Monkey Gland, Monky Gland
Remember the Maine
Sazerac
Tuxedo
Zombie
Cocktails und Longdrinks
Weitere Cocktails und Longdrinks findest Du in der Liste.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Absinthe
Was genau ist Absinthe / Absinth?
Absinthe (auch Absinth genannt) ist ein hochprozentiger Kräuterlikör, der insbesondere durch Wermut, Anis und weitere botanische Kräuter aromatisiert wird. Wegen seines grünen Farbtons wird er auch „die Grüne Fee“ genannt.
Wie hoch ist der Alkoholgehalt von Absinthe?
Der Alkoholgehalt liegt typischerweise zwischen 55 % und 80 % Vol.. Daher wird Absinthe selten pur getrunken, sondern meistens mit Wasser verdünnt, um die Kräuteraromen zur Geltung zu bringen.
Was ist der stärkste Absinthe?
Aktuell gelten der Hapsburg Absinthe Extra Strong mit 89,9% Vol. und der Rodnik’s Absinth Strong mit 85% Vol. als die stärksten kommerziell erhältlichen Absinthe.
Warum wird Absinthe mit Wasser verdünnt und was ist der „Louche-Effekt“?
Durch das Hinzufügen von kaltem Wasser werden ätherische Öle in Lösung gebracht, die sich vorher in Alkohol lösten. Die Verdünnung führt zum sogenannten Louche-Effekt – das Getränk trübt milchig auf, was als ästhetisch reizvoll und typisch gilt.
Welche traditionellen Zubereitungsarten gibt es?
Französische Methode: Absinthe ins Glas, Zuckerwürfel auf speziellen Löffel, langsam kaltes Wasser über Zucker und Löffel träufeln. Verhältnis Wasser : Absinthe etwa 3:1 bis 5:1.
Schweizer Methode: Einfach Absinthe ins Glas, langsam Wasser hinzufügen, oft ohne Zucker, weil die Kräuternoten fein und zurückhaltend sind.
Tschechische Methode: Zuckerwürfel wird entzündet, dann mit Wasser gelöscht – spektakulär, aber unter Kennern umstritten, weil Hitze Aromen verändern kann.
Gibt es Risiken oder Nachteile beim Konsum von Absinthe?
Ja. Wegen des hohen Alkoholgehalts ist Absinthe stark wirksam und bei übermäßigem Konsum gesundheitlich belastend (Alkoholwirkung). Früher wurde auch Thujon (aus dem Wermut) verdächtigt, psychische Effekte hervorzurufen – diese alten Mythen sind jedoch weitgehend widerlegt oder stark relativiert. Aber: wer empfindlich auf Alkohol reagiert oder Medikamente nimmt, sollte vorsichtig sein.
Wann und wo wurde Absinthe ursprünglich populär, und warum wurde er verboten?
Ursprünglich im 18. Jahrhundert im Val-de-Travers (Schweiz) als Heilmittel entwickelt.
Im 19. Jh. große Popularität in Frankreich, vor allem bei Künstlern und Intellektuellen (z. B. Van Gogh, Degas).
Verbot ab etwa 1907 in verschiedenen Ländern aufgrund von Kritik (z. B. wegen angeblicher gesundheitlicher Schäden, Alkoholeinfluss, moralische Bedenken).
In der Neuzeit schrittweise Legalisierung – in der Schweiz z. B. 2005.
Wie kann man Absinthe in Cocktails verwenden?
Absinthe wird oft als Geschmacksträger eingesetzt oder als besondere Note. Beispiele: der Cocktail Death in the Afternoon (mit Champagner oder Sekt) ist ein klassisches Rezept. Auch in kleineren Mengen zur Aromatisierung von Cocktails.
Brauche ich spezielle Gläser bzw. Zubehör, um Absinthe zu genießen?
Ja, für traditionelle Zubereitungen sind hilfreich:
Ein typisches Absinthe-Glas (oft mit Messmarkierung)
Ein Absinthe-Löffel mit Schlitzen oder Verzierung, über den man Zuckerwürfel legt
Sehr kaltes Wasser oder Eiswasser zum Verdünnen; ggf. eine Absinthe-Fontäne für dekorative Rituale.
Schmeckt jeder Absinthe gleich? Gibt es Unterschiede?
Nein. Unterschiede hängen ab von:
der Zusammensetzung der Kräuter (z. B. Anteil von Wermut, Anis, Fenchel etc.)
wie stark diese Kräuter extrahiert wurden
ob und wie viel Zucker genutzt wird
Herkunft (Französischer Stil, Schweizer Stil etc.) beeinflusst auch den Geschmack und die Stärke der Kräuternoten.
Was sollte man beim Kauf von Absinthe beachten?
Herkunft und Hersteller – traditionelle Brennereien haben oft authentischere Geschmäcker.
Alkoholstärke – je höher, desto vorsichtiger dosieren.
Zusammensetzung der Kräuter und ob Thujon-Wert geregelt ist (in EU-Ländern gibt es Vorschriften).
Bezugsquellen
Absinthe Gläser
ALANDIA Original Absinth Glas Pontarlier Reservoir | Mundgeblasen | Klassisches 19. Jh. Design
Absinthe Löffel
Absinthe
ALANDIA Strong68 | Mit Wermut/Thujon | 68% | Ohne Farbstoff | Das Original | (1x 0,5 l)
Die Grüne Witwe 0,5L Testurteil SEHR GUT(1,4) Maximal erlaubter Thujongehalt 35mg/L 55% Vol
La Fée Parisienne Absinthe Supérieure 68% + Serving Spoon 68% 0.7 l
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