Ravioli aus der Dose

Ravioli aus der Dose

Ravioli aus der Dose sind einfach eine Kindheitserinnerung. Die Zubereitung – Dose öffnen, Inhalt in einen Topf geben, erhitzen – klingt so einfach.

Dabei muss man aufpassen, dass weder die unteren Ravioli anbrennen, noch die zarten Ravioli durch ständiges Rühren kaputt gehen.

Ob das Gericht lecker ist oder nicht, sei dahingestellt. Ein bisschen hübsch sollte es schon aussehen. Alle Versuche die Ravioli mit Kräutern und Gewürzen sowie Olivenöl aufzupeppen sind gescheitert. Besser schmecken sie nicht. Nur anders.

Beim Schreiben fällt mir noch eine Geschichte zu den Ravioli aus der Dose ein.

Dosenravioli am Lagerfeuer

Es muss in den 80er Jahren gewesen sein, so zwischen 83 und 86. Meine Kumpels und ich zelteten damals oft im Garten unserer Eltern. Der lag etwas außerhalb von Reusrath und es gab nur wenige Nachbarn, die alle weiter weg wohnten, so dass wir dort ungestört zelten konnten.

So auch an diesem Wochenende in den Sommerferien. Wie so oft waren wir 5-6 Leute und saßen seit dem frühen Abend am Lagerfeuer, hörten Musik und unterhielten uns. Worüber, weiß ich nicht mehr genau, wahrscheinlich über Beziehungsdramen im engeren Freundeskreis oder wo und wie die nächste Party steigen soll.

Rheindorfer

Einer fehlte noch. Nennen wir ihn MB. MB war noch keine 18 Jahre alt, aber er stand schon am Tresen unserer Stammkneipe in Mehlbruch. „Rheindorfer 240“ oder kurz „Rheindorfer“, benannt nach der Straße, an der sie lag. Es gab einen großen Biergarten, der im Sommer gut und oft von uns besucht wurde. Regelmäßig fanden dort Mottopartys statt, bei denen ich als DJ auch regelmäßig aufgelegt habe.

MB hatte an diesem Freitag „Schicht“ und kam erst nach 1:00 Uhr zu uns in den Garten. Die meisten dösten schon mehr, als dass sie sich noch rege an den Gesprächen beteiligten oder starrten in das Lagerfeuer, das schon fast heruntergebrannt war. Der Bierkasten, der zur Kühlung im nahe gelegenen Bach stand, neigte sich dem Ende zu und es gab noch eine Dose Ravioli. Diese war verschlossen und lag in der Dose im Bach.

Ravioli zubereiten

MB hat sich zu uns gesetzt und ist vorher zum Bach gegangen, um sich mit „Bölkstoff“ zu versorgen. Dabei muss er die Dose mit den Ravioli gesehen haben. Sein Hungergefühl sagte ihm, dass er sich der Dose annehmen sollte und schaltete gleichzeitig seinen Verstand aus. Keiner von uns bemerkte, wie MB die geschlossene Dose ins Feuer stellte. MB erzählte uns vom „König der Neandertaler“ und wir tranken Bier, rauchten und unterhielten uns. Plötzlich gab es einen lauten Knall und das Lagerfeuer schien zu explodieren. Im Nu prasselten Glut und heiße, in Tomatensoße getränkte Ravioli auf uns nieder.

Die Dose stand so unter Druck, dass sie samt Inhalt buchstäblich in die Luft flog. Niemand wurde verletzt, aber am nächsten Tag waren überall Brandlöcher und Saucenspuren zu sehen.

Noch heute lachen wir über diese Geschichte und jedes Mal, wenn ich Ravioli aus der Dose mache, muss ich daran denken.

 

Fragen und Anregungen bitte an: wirtz@lecker-wirtz.de

Gutes Gelingen beim Kochlöffel Schwingen!

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Lecker Wirtz schwarz weiß

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