Beifuß (Artemisia vulgaris) ist ein faszinierendes Kraut mit einer langen Geschichte.
Die Geschichte des Beifußes
Der Beifuß gilt als eines der ältesten Kräuter der Menschheit!
Antike und Mythologie
Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer nutzten ihn als Heilpflanze und Gewürz. Sein botanischer Name „Artemisia“ leitet sich von der griechischen Göttin Artemis ab, der Göttin der Jagd, des Mondes und der Frauen. Das zeigt dir, welche große Bedeutung ihm schon damals zugeschrieben wurde, besonders in der Frauenheilkunde (als „Frauenkraut“).
Volksglaube und Rituale
In der europäischen Volksmedizin war Beifuß sehr geschätzt. Die Germanen weihten ihn ihrem Gott Wotan (als „Wotansgerte“). Man trug ihn als Pilgerkraut in den Schuhen, um die Füße auf langen Märschen zu stärken. Er galt auch als wichtige Schutz- und Ritualpflanze zur Sommersonnenwende, um böse Geister und Krankheiten abzuwehren.
Küchengewürz
Im 18. Jahrhundert war Beifuß in Europa so verbreitet, dass er eine ähnliche Rolle spielte wie heute die Petersilie.
Verwendung von Beifuß in der Küche
Beifuß ist ein typisches Gewürz für fette und schwere Speisen. Er hat einen herb-würzigen, leicht bitteren Geschmack, oft mit Noten, die an Wacholder, Pfeffer und eine leichte Süße erinnern.
Der Klassiker
Traditionell ist Beifuß der unverzichtbare Begleiter von Gänse- und Entenbraten (daher auch „Gänsekraut“ genannt).

Der Grund, seine Bitterstoffe und ätherischen Öle regen die Produktion von Magensaft und Gallenflüssigkeit an. Das bedeutet für dich: Fette Speisen werden bekömmlicher und leichter verdaulich!
Weitere Anwendungen
Du kannst ihn für andere Braten (Schwein, Lamm) und Wildgerichte verwenden.
Er passt gut zu Eintöpfen und deftigen Suppen.
Du kannst auch eine Prise in Käse- und Eierspeisen oder Kräuterbutter geben.
Wichtig
Ernte Beifuß am besten kurz vor der Blüte, da er danach deutlich bitterer wird. Verwende ihn sparsam, da der Geschmack sehr intensiv ist. Du gibst ihn entweder in Form eines Sträußchens in den Braten (und entfernst ihn vor dem Servieren) oder als fein geschnittenes, getrocknetes Kraut.

Was der Beifuß sonst noch kann
Abgesehen von der Küche ist Beifuß vor allem wegen seiner traditionellen Heilwirkungen bekannt:
Verdauungsfördernd
Wie bereits erwähnt, regt er den Appetit und die Verdauung an und hilft bei Völlegefühl und Blähungen.
Krampflösend
Man sagte ihm nach, bei Magen-Darm-Krämpfen und Menstruationsbeschwerden zu helfen.
Wärmend und Durchblutungsfördernd
In der Volksmedizin wurde er oft für wärmende Öle oder Fußbäder genutzt, um kalte Füße zu beleben und zu entspannen.
Achtung
Beifuß sollte, besonders wegen des enthaltenen Thujons, nur in Maßen und nicht über längere Zeit verwendet werden. Schwangere sollten ihn wegen seiner wehenfördernden Wirkung unbedingt meiden.
Ist Beifuß giftig oder berauschend?
(Bitte sprich mit Deinem Arzt, wenn Du Dich medizinisch beraten lassen möchtest. Im Folgenden gebe ich lediglich Lebenserfahrung und Empfehlungen weitere. Insbesondere Schwangere und Menschen mit Leberproblemen sollten vorher ihren Arzt konsultieren und im Zweifel das Kraut lieber weglassen.)
Das Thema Thujon ist oft mit dem Echten Wermut (der für Absinth verwendet wird) verbunden, aber auch der Gemeine Beifuß enthält es. Beifuß (Artemisia vulgaris) ist in den üblichen, geringen Mengen, die als Gewürz verwendet werden, nicht giftig oder berauschend. In sehr hohen Dosen ist das enthaltene Thujon jedoch toxisch (giftig) und kann gesundheitsschädlich sein.
Beifuß, Thujon und Toxizität
Thujon, ein Nervengift, ist ein bicyclisches Monoterpen-Keton, das in höheren Dosen neurotoxisch wirkt. Symptome einer Überdosierung können Verwirrtheit, Schwindel, Krämpfe und in extrem hohen Mengen sogar Nieren- oder Leberschäden sein.
Gemeiner Beifuß vs. Wermut
Gemeiner Beifuß enthält Thujon, aber in deutlich geringeren Konzentrationen als der Echte Wermut (Artemisia absinthium), der früher die Grundlage für den Absinth bildete.
Die kleinen Mengen, die du zum Würzen von Gänsebraten oder anderen fetten Speisen verwendest, sind unbedenklich und liegen weit unterhalb der toxischen Schwelle. Sie wirken hauptsächlich verdauungsfördernd.
Beifuß ist Kein Rausch-Mittel
Du kannst Beifuß nicht als Rausch-Mittel verwenden, da du viel zu hohe, bereits toxische Dosen konsumieren müsstest, um überhaupt eine psychoaktive Wirkung zu erzielen, die eher mit Vergiftungserscheinungen als mit einem angenehmen Rausch verbunden wäre.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen für Dich
Solange du Beifuß als traditionelles Küchengewürz in kleinen Mengen verwendest, musst du dir keine Sorgen um Giftigkeit oder Rauschzustände machen.
Maßvolle Verwendung
Verwende Beifuß in der Küche sparsam als Gewürz, wie es traditionell üblich ist.
Keine Langzeitanwendung
Tee-Kuren oder hochdosierte Präparate über einen längeren Zeitraum solltest du vermeiden, da dies die Leber und Nieren belasten könnte.
Verbot für Schwangere
Schwangere Frauen müssen Beifuß unbedingt meiden, da die Inhaltsstoffe in höheren Dosen wehenfördernd wirken und eine Fehlgeburt auslösen können (Abortivum).
Dürfen Schwangere Gänsebraten essen bei dessen Zubereitung Beifuß verwendet worden ist?
Das ist eine sehr vernünftige und verantwortungsvolle Frage, die viele Schwangere beschäftigt, besonders in der Weihnachtszeit.
Die klare Empfehlung ist, dass Schwangere vorsichtshalber auf den Verzehr von Speisen, die mit Beifuß gewürzt wurden, verzichten sollten.
Wenn du schwanger bist und Gänsebraten essen möchtest
Verzichte vorsichtshalber – Am sichersten ist es, wenn du ganz auf das mit Beifuß gewürzte Fleisch und die Sauce verzichtest.
Frage nach der Würzung – Wenn es sich um einen Gänsebraten handelt, den du selbst zubereitest oder bei dem du mitentscheiden kannst, würze ihn stattdessen mit Majoran, Thymian oder Rosmarin, die in üblichen Mengen in der Schwangerschaft unbedenklich sind.
Allergie
Wenn du auf Korbblütler (wie z. B. auf Ragweed-Pollen) allergisch reagierst, kann es sein, dass du auch auf Beifuß reagierst.
Verwendung in Rezepten
Gänsekeulen mit Äpfeln und Maronen
Gans aus dem Ofen
Gans lecker – Gewürzmischung
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