Wasabi-Paste – eine andere Schärfe

Nie werde ich meinen ersten Kontakt mit Wasabi-Paste vergessen. Es war 1994 als ich das erste Mal in New York war. Mein damaliger Chef, sein Vertriebsleiter und ich machten eine geschäftliche Reise nach Huntsville Tennessee, um dort an der IGUG, der jährlich stattfinden weltweiten INTERGRAPH user group Treffen teilzunehmen.

Um uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen und etwas von Land und Leuten kennenzulernen, flogen wir schon 2 Tage früher über New York in die USA und besichtigten vor dem Weiterflug nach Atlanta den Big Apple.

Big Apple

Man, was war ich aufgeregt. 27 Jahre alt, das erste Mal in den USA und dann auch noch New York City.

Wir liefen uns von der Central Station zum Central Park und zur Wall Street die Füße platt. Little Italy, China Town, Worldtrade Center. Alles zu Fuß. Zwischendurch machten wir Rast in einem Sushi Laden. Ich kannte das noch nicht und es war bei uns auch noch nicht so bekannt wie heute. Außer im Düsseldorfer Umfeld gab es nur ganz wenige und sehr teure Sushi Restaurants in Deutschland zu dieser Zeit.

„Your order please“

Also, was bestellst Du, wenn Du keine Ahnung hast, Dir das aber auf keinen Fall anmerken lassen willst?

Immer schön locker und lässig zuhören, was die anderen sagen und dazu, „Das nehme ich auch.“

Beobachten und nachmachen

Im Restaurant hatte ich unauffällig die anderen Gäste beobachtet und gesehen, wie diese die Sushi mit den Stäbchen in die Sojasauce stippten und dann etwas von der grünen Sauce dazu gaben und es komplett in den Mund schoben. „Na klar, geht doch einfach!“ dachte ich mir. Gesagt getan.

Es kamen ein paar Teller mit verschiedensten Sushirollen, etwas Sojasauce und die grüne Paste, die man Wasabi nennt.

Professionell etwas von der Sojasauce in das kleine Schälchen gegossen, Stäbchen ausgepackt und, ich hatte schon etwas Erfahrung im Umgang mit den Hölzern, dann locker das gemacht, was ich bei den anderen Gästen gesehen hatte. Meine beiden Kollegen betrachteten ruhig, was ich das so machte, schauten sich an und verzogen keine Miene. „Alles gut!“ dachte ich bei mir. Bloß nicht auffallen, dass Du keine Ahnung hast von dem, was Du gerade machst. „Willst ja ein gutes Bild abgeben und Dich nicht blamieren, Kerle.“

Die Schärfe

hatte ich komplett unterschätzt. Aus irgendeinem Grund schmierte ich mir nahezu die ganze Sushirolle rund herum voll mit Wasabi. Es war ja toter, roher Fisch, den ich jetzt essen musste. Etwas mulmig war mir, als ich den ersten Bissen in den Mund schob. Meine Kollegen schauten sich an und ich erinnere mich noch, dass ihre Mundwinkel zuckten. Oder bildete ich mir das nur ein?

Ein Happs

und das Sushi war im Mund. Explosionsartig spritze mir Wasser aus den Augen und spritzte an meine Brille. Die Nase schwoll in Millisekunden an und fing an zu tropfen. Mein Mund brannte, ich wurde puterrot und meine Kollegen konnten sich nicht mehr zurückhalten. Sorgenvoll blickte das Personal und die anderen Gäste zu mir rüber, ob nicht eine Emergency gerufen werden sollte.

Erste Hilfe

Glücklicherweise füllten meine mitfühlenden Kollegen Bier in mich ein und nach ein paar Sekunden oder waren es Minuten, war das Schlimmste vorüber. Den Sushi hatte ich noch runter geschluckt, alles beruhigte sich.

Noch Jahre später wurde diese Situation bei fast jeder Gelegenheit neu aufgewärmt und mit neue Facetten gespickt ausgeweitet.

Ich habe übrigens das ganze Sushi aufgegessen und war mit dem Wasabi dann etwas vorsichtiger. Mir hat es sehr gut geschmeckt. Meine Frau und ich essen sehr oft Sushi. Es steht auch auf meiner „Muss ich mal selber machen“ Liste.

Es gibt von dieser Reise noch ein paar weitere Geschichten. Eine davon hat mit Austern und dem Abflugtag zu tun.

Wasabi

Der japanische Wassermeerrettich stammt aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Seine Rinde wird geschabt und als Wasabi verwendet. Wasabipulver ist getrockneter Wasabi, den man mit Wasser wieder zu einer Paste anrühren kann.

In den meisten Wasabituben ist nur wenig echter Wasabi enthalten. Bitte mal die Inhaltsliste durchlesen.

Wasabipulver enthält leider nicht viel mehr Wasabi. Es gibt auch Wasabipulver mit mehr Wasabi und weniger Fremdstoffen. Sobald ich Vorschläge und Empfehlungen habe, werde ich diese hier ergänzen.

Frischer Wasabi soll sehr gut schmecken, ich habe ihn noch nicht probieren können.

Auf Sushi Liebhaber.de findest Du weitere Infos zum Thema.

Verwendung

Gurken-Nigiri
Wasabi-Mayonnaise

 

Fragen und Anregungen bitte an: wirtz@lecker-wirtz.de

Gutes Gelingen beim Kochlöffel Schwingen!

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Lecker Wirtz schwarz weiß

 

 

 

 

Wasabi-Paste scharfer, japanischer Wassermeerrettich